Immobilie fotografieren: Ohne Blitz in dunklen Räumen
Hat es dir schon mal den letzten Nerv geraubt ohne Blitz in dunklen Räumen zu stehen und dich zu fragen, wie du hier jetzt schöne Bilder machen sollst?
Vielleicht hast du dich auch gewundert, warum die Fotos so schrecklich dunkel werden? Obwohl der Raum gar nicht so dunkel wirkt?
Das liegt daran, dass Kameras viel zu ehrlich sind und unser Gehirn und unsere Augen die Belichtung immer optimal anpassen. Bei einer Kamera kannst du das auch.
Keine Sorge, es geht!
Heute erfährst du von mir, wie das mit einem Smartphone und mit einer professionellen Kamera geht.
Kennst du schon unsere 11 Tipps für Immobilienfotografie, um Häuser professionell in Szene zu setzen?
Ohne Blitz in dunklen Räumen mit einem Smartphone oder einer Kamera fotogafieren
Du brauchst
- ein hohes Stativ (es sollte mindestens 150 bis 170cm hoch sein)
- eine Halterung für dein Smartphone oder deine Kamera
- den manuellen Fotomodus deines Smartphones oder deiner Kamera
Der Schlüssel für gute Fotos in dunklen Räumen ist das Licht, das auf deinen Sensor kommt.
Blitzlicht von Aufsteckblitzen ist hier meist zu schlecht verteilt und oft aus Mangel an Einstellungsmöglichkeiten zu grell.
Fotos ohne Blitzlicht wirken natürlich, da sie die originale Stimmung des Raumes auffangen.
Die Menge an Licht entscheidet
Bei hellen Räumen ist es leicht, viel Licht auf den Sensor deiner Kamera zu bekommen.
Dunkelheit ist der Mangel an Lichtteilchen, die sich durch den Raum bewegen und so auf deiner Linse landen.
Wir müssen also trotz dunklem Raum mehr davon einfangen.
Größere Öffnung für mehr Licht
Bei guten Linsen können wir immer die Blendenöffnung angeben. Das ist eine art runder Vorhang, der bestimmt, wie viele Lichtteilchen von der Linse zum Sensor kommen.
Hier können wir etwas variieren, was die Lichtmenge angeht. Allerdings hat diese Blende auch einen großen Einfluss auf die Schärfeverteilung in deinem Foto.
Die Blendenöffnung wird mit f angegeben. Vielleicht kennst du die Angaben f5 oder f8 in deiner Kamera.
Bei der Immobilienfotografie solltest du einen Blendenwert von f8 oder f10 anstreben. Dieser Wert ist gut geeignet, um möglichst viele Elemente auf deinem Foto scharf darzustellen.
Bei kleineren Blendenwerten (die mehr Licht durchlassen) also f2 oder ähnlich, hat dein Foto sehr große Unschärfebereiche. Das ist gut für Portraits oder stimmungsvolle Bilder, aber nicht für Immobilien.
Hier sind uns also Grenzen gesetzt. Was können wir noch optimieren?
Zeit für die Belichtung
Normale Fotos werden innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde aufgenommen. Meist liegt die Belichtungszeit bei 1/60 Sekunden oder noch weniger.
Lichtteilchen, die es in dieser Zeit nicht durch die Linse an den Sensor (ehemals der Filmstreifen) geschafft haben, kommen nicht aufs Bild.
Um den wenigen Lichtteilchen in einem dunklen Raum also mehr Zeit zum Ankommen zu geben, müssen wir die Belichtungszeit verlängern.
Wir können im Manuellen Modus unserer Kameras die Belichtungszeit fast unbegrenzt verlängern. Belichtungen von 60 Sekunden sind hier kein Problem. Aber so viel brauchen wir nicht.
Für dunkle Räume sollte eine maximale Belichtungszeit von 2 Sekunden ausreichen. Hier musst du aber ggf. testen. Das unterscheidet sich je nach Lichtverhältnis in deinem Raum.
Da die Kamera während der gesamten Belichtungszeit absolut bewegungslos stehen muss, ist es hier wichtig ein Stativ zu nutzen. Ansonsten bekommst du Bewegungsunschärfe in dein Bild.
Bewegungsunschärfe kommt bei Fotos aus der Hand etwa ab einer Belichtungszeit von 1/60 aufs Bild. Das ist auch der Standardwert, den die meisten automatischen Kameras nicht überschreiten wollen.
Im manuellen Modus (manchmal auch „Profi-Modus“) kannst du diese Zahl anpassen.
Probiere es zunächst mit 1/30 oder 1/2 und dann erst die volle Sekunde. Oft sollte das schon reichen.
Manueller Modus für das Fotografieren ohne Blitz in dunklen Räumen
Hier noch einmal zusammengefasst, in welcher Reihenfolge wir vorgehen:
- Stelle dein Phone oder deine Kamera auf dein Sativ
- gehe sicher, dass die Kamera wirklich stabil steht
- Setze im manuellen Modus den Blendenwert auf f8 oder f10
- Setze, wenn möglich, den ISO-Wert auf 100-300 (je niedriger, desto besser)
- Erhöhe die Belichtungszeit, bis das entstandene Bild ausgewogen belichtet ist
Du wirst anfangs einige Bilder machen müssen, bis das Ergebnis gut ist. Nimm dir also Geduld mit.
Mit der richtigen Nachbearbeitung von Immopix kannst du aus deinen Fotos dann perfekte Bilder für dein Exposé machen lassen. Das geht sehr schnell und erhöht deine Vermittlungschancen enorm. Denn ein guter Makler hat professionelle Bilder!