Immobilienfotografie leicht gemacht: Unverzichtbare Tipps
Die schönste Immobilie kann zum Ladenhüter werden, wenn es an der richtigen Immobilienfotografie scheitert.
Aber keine Sorge: Mit ein paar wenigen Grundlagen-Tipps wird dein nächstes Exposé um Klassen besser.
Tipp 1: Nimm dir Zeit und sichte alle Räume
Wenn du zum Fototermin in deine neue Immobilie kommst, schau dich erstmal gründlich um. Gehe in jeden Raum und nimm das Raumgefühl in dich auf. Mache dir dabei schon erste Gedanken, aus welchen Perspektiven der Raum besonders aussagekräftig wirken kann.
Aber Achtung: Der Raum soll nicht spektakulär wirken. Das Ziel ist, die Wirkung des Raumes authentisch wiederzugeben. (In Tipp 2 geht es tiefer in dieses Thema.)
Überlege dir, welche Gegenstände störend wirken und welche Perspektiven du ablichten möchtest.
Zusatztipp: Fotografiere aus allen vier Ecken eines Raumes heraus, wenn du dir unsicher bist. Dann hast du hinterher die beste Auswahl.
Tipp 2: Raumgefühl einfangen
Es geht um Räume, nicht um Szenen. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied.
Gerade bei geschmackvoll eingerichteten Räumen tendieren viele Fotografen dazu, einzelne Szenen besonders hervorheben zu wollen.
Ausnahme: Wenn es um das Vermieten möblierter Wohnungen geht, ist das absolut legitim und notwendig.
Regel: Die bestehenden Möbel verlassen für Gewöhnlich die Immobilie. Oft sind sie auch nur für die Präsentation des Raumes vor Ort. Stichwort: #Homestaging.
Das bedeutet, die Inneneinrichtung dient nur zur Inspiration und vor allem zur Abschätzung der Raumgröße.
Tipp 3: Aufräumen
Es mag trivial klingen, aber private Gegenstände stören das Bild enorm. Sie lenken ab und richten die Aufmerksamkeit auf Details, die ohnehin nicht zur Immobilie gehören.
Der Grat zwischen Wohnlichkeit und störender Unordnung ist auf Fotos noch viel schmaler als im „echten Leben“. Dinge, die überhaupt nicht auffallen, stören massiv, wenn sie auf einem Foto auftauchen.
Tipp: Schaue dir die Szene durch die Kamera an, oder mach ein Testfoto. Da werden dir noch einige Elemente auffallen, die plötzlich störend sind.
Persönliche Gegenstände wie Familienfotos, Taschen oder Jacken sollten weggeräumt werden. Dekogegenstände sind jedoch herzlich willkommen.
Lerne, wie du auch mit dem Smartphone professionelle Fotos für dein Exposé erstellst.
Tipp 4: Nutze natürliches, weiches Tageslicht
Bei der Immobilienfotografie macht sich Tageslicht immer sehr gut. Dazu muss es kein strahlend sonniger Tag sein. Leicht bewölkt funktioniert hier ideal.
So strömt viel weiches Licht in den Innenraum und kann ihn beleuchten, ohne dabei harte Schatten zu werfen.
Bei Nacht können Aufnahmen zwar auch sehr atmosphärisch werden, allerdings musst du hier sehr aufpassen, dass es nicht trist wirkt.
Durch die Beleuchtung im Innenraum können gerade Wohnungen oft sehr bräunlich wirken. Das sieht für das menschliche Auge zwar gemütlich aus, auf Fotos wirkt es aber sehr schnell dunkel und beklemmend.
Bei Gewerbeimmobilien besteht das Risiko, dass die Standard-Beleuchtung sehr harte Schatten wirft. Außerdem ist das Licht hier oft sehr kalt, weswegen sich beim Betrachter ein schlechtes Bauchgefühl einstellen kann.
Das Problem mit Mittagssonne und harten Schatten
Auch wenn der Tag hervorragend wirkt und alle gute Laune haben, ist der sonnigste Tag in der Immobilienfotografie weniger geeignet.
Durch das sehr helle Licht können Innenräume trostlos wirken, obwohl sie eigentlich hell und schön sind.
Harte, scharf umrissene Lichtkanten zeichnen fast weiße Flächen mitten in die Räume, wodurch der restliche Raum zwangsläufig dunkler wirkt. Durch diesen Effekt wirken weiße Wände nicht mehr weiß, sondern grau und müde.
Tipp 5: Fotografiere das Haus von Außen – Auch wenn es eine Wohnung ist.
Ein großer Fehler, der noch zu häufig passiert ist, dass Makler oder Verkäufer/Vermieter vergessen, die Immobilie auch von außen zu fotografieren.
Selbst wenn es sich um eine Wohnung handelt, ist das äußere Erscheinungsbild der Immobilie sehr wichtig. Auch die Umgebung, in der sie steht, kann mit einem Foto gut eingefangen werden. Selbst die Passanten oder Autos, die auf dem Foto zu sehen sein werden, können dem Interessenten wichtige Einblicke in die Umgebung geben.
Natürlich möchte jeder hier einen optimalen Eindruck hinterlassen und du solltest das Foto nicht schießen, kurz bevor der Sperrmüll abgeholt wird, das ist selbstverständlich. Der Spruch „Bilder sagen mehr als tausend Worte“, passt bei Immobilien auch perfekt.
Sowohl die Nachbarbebauung als auch der Zustand des Gebäudes ist ein wichtiger Indikator für Interessenten. Und wenn diese Art der Fotos fehlt, hinterlässt es immer das Gefühl, dass hier etwas versteckt werden soll.
Denk immer daran: Es gibt für jede Immobilie den richtigen Käufer / Mieter, aber dafür müssen deine Fotos auch ehrlich und authentisch sein.
Denke daran, dass Nachbarhäuser bei Einfamilienhaussiedlungen oft unscharf dargestellt werden müssen. Aber auch unscharf reicht der Eindruck, den man auf dem Foto erhält. Alternativ kannst du natürlich die Nachbarn fragen, ob es für sie in Ordnung ist, dass ihr Haus mit auf dem Bild ist. Lasse dir diese Genehmigung dringend schriftlich geben.