Häuser fotografieren: Immobilien-Fotos für Hausverkauf
Wenn du Häuser fotografieren möchtest, gibt es ein paar Regeln, die deine Ergebnisse drastisch verbessern werden. Heute lernst du, wie du Immobilien richtig fotografieren kannst.
Regel 1: Fokussiere dich nicht auf das Equipment
Ein großer Trugschluss ist, dass wir mit einer besseren Kamera ein besseres Foto machen. Niemand wird professioneller Immobilienfotograf, weil er sich für 1500€ ein Weitwinkelobjektiv für eine Profikamera kauft.
Genauso wie auch niemand ein Rennfahrer ist, nur weil ihm jemand einen Rennwagen vor die Haustür stellt.
Entscheidend ist die Person hinter der Kamera. Und hier gilt: Die beste Kamera ist die, die du bedienen kannst und die du ständig bei dir hast, wenn du Gebäude fotografieren willst.
Denn wenn du nicht häufig mit deiner Kamera fotografierst, dann wirst du auch keine Übung bekommen. Diese Übung brauchst du allerdings, um in der entsprechenden Situation den Fokus auf die Szene anstatt auf die Technik zu lenken.
Regel 2: Nutze die Zweiwand-Perspektive
Wenn du Häuser fotografieren willst, dann wirst du auch Innenräume oder Höfe fotografieren.
Nutze hier die Technik, im Bild zwei Wände einzufangen.
Das können wir Menschen gut erfassen und den Raum damit greifbar machen.
Regel 3: Nutze keine Ultra-Weitwinkel-Objektive
Nachdem du drei oder vier enge, verwinkelte Wohnungen fotografiert hast, wirst du mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv liebäugeln. Aber davon können wir nur stark abraten.
Dadurch kommen starke Verzerrungen im Bild zustande, die Räume größer wirken lassen, als sie wirklich sind. „Normale“ Weitwinkel-Objektive reichen völlig aus, um einen Raum gut darzustellen.
Was du unbedingt vermeiden möchtest, ist dass deine Immobilien-Fotos für den Hausverkauf ein Raumgefühl vermitteln, das nicht der Wahrheit entspricht. Ein Interessent, der von der Immobilie vor Ort enttäuscht ist, wird nicht kaufen, auch wenn sie sehr gut zu ihm passen würde. Das Gefühl der Enttäuschung ist einfach zu hart.
Deswegen: Bleibe bei normalen Objektiven oder nutze maximal ein Weitwinkel-Objektiv.
Regel 4: Ein Drittel, zwei Drittel beim Häuser fotografieren
Die meisten Kameras und Kamera-Apps haben ein Raster, das dein Bild drittelt.
Dieses Raster kannst du beim Häuser fotografieren nutzen, um interessantere Bildkompositionen zu schaffen.
Wenn es also in deiner Wohnung oder deinem Haus ein bestimmtes Merkmal gibt, das du darstellen möchtest, dann platziere es nicht mittig in deinem Bild.
Das hört sich für dich jetzt kompliziert und theoretisch an? Wir zeigen dir ein paar Beispiele mit Erklärung. Lies weiter!
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Unser detaillierter Ratgeber hilft dir weiter.
Beispiel: Innenraum mit Zweiwandperspektive und Drittelregel
In diesem Beispiel wird sehr schön die Zweiwandperspektive eingefangen. So hat der Fotograf ein gutes Raumgefühl erschaffen. Auf dem Drittelpunkt steht das Sofa. Natürlich ragt es über, aber die Drittelregel muss nicht besagen, dass nichts in das mittlere Drittel hinein ragen darf.
Würde das Sofa in der Mitte stehen, wäre das Bild sehr langweilig. Würde die Fensterwand nicht zu sehen sein, könnte der Betrachter die Raumwirkung nicht erfassen. Also schon ein sehr gutes Bild.
Dieses Bild eignet sich zum Beispiel sehr gut für das Inserat einer Ferienwohnung, da hier mit Deko und Details viel Gemütlichkeit geschaffen wird.
Beispiel: Offener Wohnraum mit Drittelregelung
In diesem Beispiel wird die Blickführung hervorragend gelöst.
Der Blick fällt zuerst auf den Essbereich im rechten unteren Drittelpunkt. Die abgrenzende Stütze zur Küche steht auf der linken Drittellinie. Das gesamte mittlere linke Drittel wird vom hinteren Wohnbereich eingenommen. So lenkt der Fotograf den Blick ganz gezielt.
Beispiel: Häuser fotografieren
Natürlich gibt’s bei uns auch Beispiele für außen.
Dieses Immobilienfoto zeigt ein ganz häufiges Szenario.
Die Neubausiedlung zu fotografieren ist immer eine Herausforderung. Aber so lässt sie sich gut meistern.
Um eng gebaute Gebäude fotografieren zu können, musst du manchmal kreativ sein und auf Brüstungen oder Rasenflächen gehen.
Hier hat der Fotograf den Fluchtpunkt der Fassade genau auf die rechte Drittellinie gelegt. Die gegenüberliegende Fassade ist auch noch zu erkennen. So schafft er eine gute räumliche Wirkung, ohne das Bild zu stark zu verzerren. Die Laternen und jungen Bäume geben dem Betrachter eine gute Referenz für den Maßstab, obwohl der Fotograf hier erhöht auf der Mauer steht.